Wilfried Rexze recycelt Schrott zu Tierskulpturen.
In seinem Heimatort Pfäffingen marschieren seine Gänse über den Dorfbrunnen und in
Entringen werten seine Enten das Ortszentrum ästhetisch auf. Auf dem Trimm-Dich-Pfad in
Hechingen begrüssen seine Bremer Stadtmusikanten den Jogger. Auf den Ausstellungen der
Ammerbucher Künstlergilde werden seine Elefantenherden zum Blickfang. Und der Pelikan
für die nächste Schau ist auch schon fertig.
Vergangenen Herbst bekam der 71jährige Künstler vom Hirschauer Ortsvorsteher Hermann Endreß den
Auftrag, zum 800jährigen Dorfjubiläum einen Hirsch anzufertigen. Bevor der Bildhauer den Schweißbrenner
zündete, machte er sich zoologischer Fachliteratur kundig. "Die Karpatenhirsche haben eine Schulterhöhe
von 1,50 Meter", stellte Rexze fest. "Daran habe ich mich dann orientiert."
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Wilfried Rexze Bilder: Heymann |
Nachdem die anatomischen Studien gezeichnet waren, hat er einen alten Öltank zersägt und aus dem vier
Millimeter starken Stahlblech ein graziöses Rotwild geformt. Stolz präsentiert der vier Zentner schwere Hirsch
sein Geweih. Rund fünf Quadratmeter Blech hat Rexze verarbeitet. Auf eine Behandlung mit Korrosionsschutz hat er
bewusst verzichtet. Weshalb die Oberfläche schnell zu rosten begann. "Damit bekommt der Hirsch die für das Rotwild
typische Farbe", betont Rexze.
Wer das Kunstwerk aus der Nähe bewundern will, muss einen schweißtreibenden Marsch zum Spitzberg hinauf bewältigen.
Die Anstrengung wird mit einem wunderschönen Panoramablick auf die Schwäbische Alb belohnt. In dem Naturschutzgebiet
blühen seltene Orchideen. Echt Naturfreunde werden deshalb bei ihrer Hirschbesichtigung auch Rücksicht auf die Flora nehmen.
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